Diskussion zu "Saturday" von ian McEwan

Ian McEwan beschreibt Samstag, den 15.Februar 2003 in London aus Sicht des 48-jährigen Neurochirurgen Henry Perowne. Sein Leben gerät an diesem Tag aus den Fugen, und dass alles nur durch einen Zufall. Es zeigt ihn, seine Frau Rosalind (Juristin, Anwältin einer Zeitung) sowie seinen achtzehnjährigen Sohn Theo (Bluesmusiker). Für den Nachmittag erwarten sie die dreiundzwanzigjährige Tochter Daisy (Studium der Literaturwissenschaft und Lyrikerin) aus Paris. Sie leben im Londoner Stadtviertel Fitzrovia in einem Haus am Fitzroy Square.

 

Das Buch ist sehr gut recherchiert. Es sind genau 24 Stunden, schlüssig geschrieben und gut durchkomponiert. Henry glaubt an einen Konflikt, der von außen kommt (durch Araber, Djihad), dabei kommt die Bedrohung von innen. Dicht und detailliert geschrieben, gute Schilderung der Alltagsdinge. Eine seiner wichtigsten Aussagen ist, dass jeder Mensch politisch ist und dass hier auch ein Nichthandeln ein Handeln ist.

 

Ausgezeichnete Dialoge. Charaktere gut ausgearbeitet: Henry ist z.B. im OP und beim Squash extrem ehrgeizig, während er in der Familie sehr weich ist. Sein Verhältnis zu seiner Frau Rosalind zeugt von gegenseitiger Zuneigung und Vertrautheit. Das ganze Buch ist sehr politisch und voller Anspielungen auf diesen Tag, an dem eine über 700.000 Menschen gegen die Irak–Politik der USA und Großbritanniens demonstrierten.

 

 

 

Unser Fazit: wieder ein ausgezeichnetes Buch von Ian McEwan. Absolut lesenswert!