Diskussion zu Gisa Klönne "Das Lied der Stare nach dem Frost"

Zum  Inhalt:

"Ein Pfarrhaus am See. Ein Steg. Flüsterndes Schilf und uralte Bäume. In Mecklenburg war die Musikerin Rixa Hinrichs als Kind immer glücklich. Hier haben ihre Großeltern einst den Krieg und den Nationalsozialismus überstanden. Aber nicht alle Erinnerungen und Familienlegenden entsprechen der Wahrheit. Und nicht alles, was vergangen ist, hat keine Macht mehr ..."

Quelle: http://www.gisa-kloenne.de/familien_roman1.html

 

Das Buch ist aus drei unterschiedlichen Perspektiven geschrieben.

Ricarda (Rixa) - spieilt in der Jetztzeit und ist im Imperfekt geschrieben

Elise - spielt in der Vergangenheit (WW I & WW II) und ist im Präsens geschrieben

Theodor - spielt in der Vergangenheit (WW I & WW II) und ist im Präsens geschrieben   


Die Geschichte von Rixa, der Barpianistin, bildet den roten Faden und leitet den Leser durch das Buch. Er erlebt mit ihr alle Fehilnterpretationen und auch die Auflösungen der Geheimnisse, alles aus Rixas Sicht. Klönne thematisiert "Die Sachen, über die man spricht" innerhalb einer Familie.

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Leider gibt es einige Gedanken, die wir als vollkommen unnötig für den Fortlauf der Geschichte und Rixas Entwicklung empfunden haben, wie z.B. die Annahme, dass Theodor seine eigene Tochtre Amalia mißbraucht hat 

Dass Klönne es durch aus kann, zeigt, das sie nicht alles "lösen" muss, so weißt der Leser am Ende des Buch z.B. immer noch nicht, ob die Mutter den Freitod gewählt hat oder nicht. Das ist nicht schlimm, sondern

die Kunst des offenen Ende.

Die Zeitgeschichte prägt die gesamt Familie Retzlaff, auch dies ist glaubwürdig und überzeugend dargestellt.


Unserer Meinung nach hat Klönne eine verklärte Sicht auf die DDR, und nimmt jedes Klischee mit (Alex angeblich schwul, Amalia ist lesbisch, Ivo ist der unzuverlässige, chaotische Künstler, Cara die Wunderbare, etc.), dadurch ist vieles vorhersehbar. Das ist schade. Hinzu kommt, dass man das Gefühl hat, sie würde nach folgendem Schema vorgehen: immer, wenn ein Kind vier Jahre alt ist, passiert etwas in der Famile. Das wirkt konstruiert.


Die Hauptpersonen sind gut herausgearbeitet. Die Beziehungen der drei Geschwister untereinander hat Klönne realistisch dargestellt. Die meisten Nebenpersonen mit viel Liebe ausgearbeitet, z.B. Wolle & Piet, Moni und Elke. Lorenz ist dagegen ehr blass gelungen, das passt allerdings auch zu seiner Rolle im Buch.

Gut gefallen haben uns, die Beschreibungen der Orte und des Hauses in Sellin.


Alles in allem war das Buch ok und ist somit empfehlenswet, je nachdem, was man von einem Buch erwartet.









 

 

 

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