Diskussion zu Luca di Fulvios "Der Junge, der Träume schenkte"

Hier findet Ihr die Zusammenfassung zu unserer Diskussion.

 

Vorab eine Inhaltsangabe des Buches:

"New York, 1909. Aus einem transatlantischen Frachter steigt eine junge Frau mit ihrem Sohn Natale. Sie kommen aus dem tiefsten Süden Italiens - mit dem Traum von einem besseren Leben in Amerika. Doch in der von Armut, Elend und Kriminalität gezeichneten Lower East Side gelten die gnadenlosen Gesetze der Gangs. Nur wer über ausreichend Robustheit und Durchsetzungskraft verfügt, kann sich hier behaupten. So wie der junge Natale, dem überdies ein besonderes Charisma zu eigen ist, mit dem er die Menschen zu verzaubern vermag ..."

Quelle: amazon

 

Unser Fazit:

Man kam nur schwer in das Buch hinein, es hatte Längen und regte nicht zum Weiterlesen an.

 

Zwei von uns haben es als Hörbuch gehört statt es zu lesen und waren prsitiv überrascht. Timmo Niesner gibt den Protagonisten eine Stimme, gut intoniert sind sie ale sogleich von einander zu unterscheiden. Auch die brutalen Szenen lassen sich so gut "überstehen".

 

Christmas' "Erkenntnisausbrüche" etwas trivial und tauchen sehr oft auf.

Das Rezept von di Fulvio scheint zu sein: um den Spannungbogen aufrecht zuerhalten, streut er alle 10-15 Seiten Gewalt, Sex oder Vergewaltigung ein. Dadurch wirkt die Spannung extrem gewollt.

Der Handlunngstrang zur Mutter von Christmas ist abgehackt, zu wenig ausgearbeitet und es gibt immer wieder plötzliche Rückblenden, obwohl der Autor die Geschichte chronologisch aufgbaut hat. Überhaupt hätte man die Beziehung zwischen Mutter und Sohn weiter ausbauen können.

Di Fulvio verwendet jede Eventualität, die ihm zu dieser Zeit eingefallen ist, gaz so als müsse er krampfhaft unbedingt alles unterbringen.

 

Gut gemacht sind die Teile, in denen es um das Radio geht. Vor allem die Momente, in denen er seine Geschichten erzählt. Aber als Leser wartet man immer darauf, dass Ruth ihn tatsächlich mal hört, dass er sie auf diese Weise erreicht.

Eine psychologisch besonders gut gemachte Szene ist die, in der Ruth "die Party sprengt" und den Zusammenbruch erleidet. Da merkt man, dass di Fulvio durchaus könnte, wenn er nur wollte.

 

Immer wieder bringt di Fulvio Nebenfiguren ins Spiel, die er zum Teil gut beschreibt, aber leider meist nicht ausführlich genug ausarbeitet: z.B. den Fotografen, seine Frau (auch die Beziehung zwischen den Beiden ist interessant).

 

Das Ende des Buches hat uns nicht so gefallen. Dass Christmas zum Schriftsteller wird, hätte es unseres Erachtens nicht gebraucht, das Radio an sich, hätte vollkommen ausgereicht.

Der Autor "verzettelt" seine Hauptfiguren.

 

Positiv ist zu sagen, dass er ein gutes Gefühl für die Zeit hat und es auch vermitteln kann.

 

Das ganze Buch gleicht einer griechichen Tragödie.

 

Hier gibt es Information zum Autor.