Diskussion zu Kate Atkinsons "Die Unvollendete / Life after life"

Vorab etwas zum Inhalt des Buches:

" Was wäre, wenn ... ODER: Übung macht den Meister

Was wäre, wenn man die Chance hätte, sein Leben wieder und wieder zu leben, bis man schließlich alles richtig gemacht hätte? Die junge Ursula Todd in Kate Atkinsons wunderbarem Roman Die Unvollendete erhält diese Möglichkeit. Doch ist eine solche Chance wirklich erstrebenswert?

In einer schneereichen, kalten Winternacht im Jahr 1919 wird Ursula in Fox Corner, dem Haus der Familie Todd in England, geboren. Doch Ursula stirbt, von der Nabelschnur stranguliert, vor ihrem ersten Atemzug. In derselben Nacht wird Ursula erneut geboren und überlebt; denn anders als andere Menschen erhält sie die Chance, wieder geboren zu werden und zu überleben.

So wächst Ursula in einem großbürgerlichen Haus auf dem Land wohlbehütet inmitten ihrer großen Familie auf. Ihrer besonderen Gabe ist Ursula sich nicht bewusst, allerdings überkommt sie in bestimmten Situationen ein starkes Gefühl von Déjà-vu, das ihr Handeln beeinflusst.

Als Kind ertrinkt Ursula, fällt vom Hausdach und erliegt einer Grippeepidemie. Später begeht sie Selbstmord und wird umgebracht. Während des zweiten Weltkrieges wird sie Opfer der deutschen Bombenangriffe auf London und stirbt 1945 in den Ruinen des zerstörten Berlins.

Für Ursula bedeutet der Tod jedes Mal aufs Neue nicht das Ende sondern einen weiteren Neuanfang. Jedes Mal wenn sie stirbt, erhält sie die Möglichkeit, ihr Leben neu zu leben und zu korrigieren und damit andere Entscheidungen zu treffen, die ihren Lebensweg entscheidend prägen.

Auch wenn der Tod in Atkinsons Roman allgegenwärtig ist, steht doch das Leben im Mittelpunkt. Beeindruckend und bewegend zeigt Atkinson auf, wie viele unterschiedliche Möglichkeiten und Wege ein Leben einschlagen kann, beeinflusst von äußeren Bedingungen und persönlichen Entscheidungen. Dass der Leser dennoch den Faden nicht verliert, spricht für Atkinsons erzählerische Qualitäten.

Ursula durchschreitet ein langes Leben politischer und kultureller Umwälzungen. Ein Großteil der Handlung spielt während der beiden Weltkriege. Den ersten Weltkrieg erlebt Ursula als Kind, den zweiten als Frau, die mitten im Leben steht. Ursula erfährt Tod und Zerstörung in den fürchterlichen Bombennächten Londons, irrt durch das zerstörte Berlin, erlebt Nazi-Paraden in Deutschland, wird zur Vertrauten von Eva Braun und verübt ein Attentat auf Hitler. Indem es Atkinson gelingt, die Schrecken des Krieges geschickt mit den verschiedenen Lebenswegen Ursulas zu verbinden, wird der Weltkrieg aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Das faszinierende Was-wäre-wenn-Spiel erlaubt es Atkinson, die Geschichte Ursulas und ihres Jahrhunderts auf eindringliche Weise zu schildern. So entsteht vor den Augen des Lesers ein Kaleidoskop des Lebens in Europa während der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Am Ende stellt sich jedem Leser unweigerlich die Frage, ob es wirklich erstrebenswert wäre, sein Leben immer wieder korrigieren zu können. Und: Ist es überhaupt möglich, sein Leben fehlerlos zu leben? Was ist ein perfektes Leben?"

Quelle: http://www.droemer-knaur.de/leselounge/7963857/kate-atkinson-die-unvollendete

 

Nach unserem BookClub findet Ihr hier unser Fazit.

Ganz ehrlich? Wir verstehen nicht, warum dieses Buch so hocggelobt wurde.  Unentweg sagt man sich beim Lesen "Oh, neinen nicht schon wieder!"  ja, man fragt sich, ob die Autorin einfach die Geschichte nicht vollenden konnte, so dass sie all ihre Versuche in ein Buch zusammengefasst hat und dies als neue, tolle, kreative Idee verkauft hat. Das zumindest ist ihr vermarktungstechnisch gut gelungen.

Zumindest sind die Charaktere gut ausgearbeitet.

Wir hätten uns gewünscht, dass sie ihre Idee ein bißchen anders umsetzt, z.B. dass es tatsächlich ein anderes Leben wird, das ursula führt. Die Änderungen waren oft sehr minimal und dadurch störte diese ewige Wiederholung des bereits Gelesenen.


Die Übersetzung ins Deutsche fanden wir gut.

FaziT. Kann man lesen, muss man aber nicht.