Vorab eine kurze Beschreibung des Inhalts durch den Diogenes Verlag: "

Er ist ein Unikat in einer Welt, in der sich jeder durch Originalität abheben will. Er ist als Einziger erwachsen in einer Welt mit kindischen Spielregeln. Und der Einzige, der sich noch nach etwas sehnt und auch dafür kämpft: der Schüler James Weinbach. Mit ›Ich gegen Osborne‹ zieht Joey Goebel der amerikanischen Partygesellschaft den Stecker! Ein ganz normaler Schultag. Doch der schüchterne James hat Stress an seiner Highschool Osborne: Er, der im Anzug seines gerade verstorbenen Vaters in die Schule geht, scheint der einzige verantwortungsbewusste Heranwachsende in einer haltlosen, sexbesessenen Gesellschaft zu sein. Er kann seine Mitschüler nicht ausstehen (was auf Gegenseitigkeit beruht), die cool sein wollen und doch nur gefühllos und vulgär sind und sich gegenseitig drangsalieren. Und nun scheint auch noch seine Angebetete, Chloe, die so tickt wie er, während der Ferien in Florida ihre weibliche Seite entdeckt zu haben – und das nicht zu knapp. Notgedrungen nimmt James den Kampf auf: Ich gegen Osborne! Nicht nur gegen den Direktor, den er mit seinem Wissen um dessen Sex-Eskapade mit einer Schülerin erpresst, sondern gegen die ganze Highschool. Der »Outsider der Outsider« beschließt, die Schule so aufzumischen wie noch nie ein Schüler vor ihm."

Unser Fazit:

Goebel gelingt es durch seine Sprache den Leser tatsächlich in die Gedanken und die Welt der Jugendlichen an der amerikanischen Highschool  Osborne High hineinzuversetzen.

James ist einerseit sympathisch und erregt stellenweise das Mitleid der Leser, da er eindeutig ein Außenseiter in der Schule ist. Andereseits hat er auch sehr unsympathisches Seiten, die im Laufe des Buches immer mehr hervortreten. Dies macht ihn zu einem Menschen aus Fleisch und Blut. Wir begleiten ihn durch seinen gesamten Schultag, minitiös dargestellt, gegliedert in die einzelnen Schulstunden. Wir erfahren viel über Chloe, in die er verliebt ist, die sich aber für jemand anderen entschiedet.Goebel schildert sämliche Typen, die einem so in der Schule begegnen.

Wir begleiten James in den Hoch & Tiefs seines Tages, bei dem er - durch die Absage des Schulballs - für die einen zum "Riesenarschloch" (Pardon!) wird, für die anderen zum Helden. Es ist eine Art "coming of age" Roman, auch wenn er nur an einem Tag spielt. James macht eine Entwicklung an diesem Tag durch. Er erkennt, dass er nicht, wie er am Anfang des Tages noch denkt, besser, anders, zivilisierter und moralischer ist als die andreen Schüler; sondern dass sie im Grunde alle gleich sind. Sie alle sind auf der Suche nach ihrer Identität und versuchen ein bestimmtes Image zu bedienen.

Situationskomik führen zu dem ein oder anderen Lacher.

Einige von uns hätten gerne das amerikanische Original gelesen. An der ein oder anderen Stelle erschien uns die Übersetzung nicht so gelungen.

Empfehlen kann man dieses Buch wohl nur Lesern, die skurile Bücher mögen und sich an dem ein oder anderen Kraftausdruck nicht stören.

 Hier gibt es ein paar Informationen zum Autor.